Roaming SIM-Karte mit Netzbetreiber-Präferenz (steered SIM)

Bei Roaming SIM-Karten mit Netzbetreiber-Präferenz (steered SIM) werden zwar mehrere Mobilfunknetze in Deutschland unterstützt, jedoch ein bestimmtes Mobilfunknetz präferiert (bevorzugt). Die Steuerung durch den Provider erfolgt, indem Authentifizierungen über "ungewünschte" Mobilfunknetze zunächst konsequent abgelehnt werden. Ein "ungewünschtes" Mobilfunknetz wird erst zugelassen, wenn auch nach mehreren Ablehnungen kein Authentifizierungsversuch über ein präferiertes Netz erfolgt.

Beispiel 1: Das präferierte Mobilfunknetz Netz-C ist verfügbar, jedoch das schwächste Netz:

1. Das Modem ermittelt Netz-A als stärkstes Mobilfunknetz am Standort und löst darüber einen Authentifizierungsversuch aus.
   Der Provider lehnt die Authentifizierung über Netz-A jedoch mehrfach ab, weil es sich nicht um das präferierte Mobilfunknetz handelt.
   
   
2. Das Modem sucht nach weiteren Mobilfunketzen und findet Netz-B als weiteres Netz und löst darüber einen Authentifizierungsversuch aus.
   Der Provider lehnt die Authentifizierung über Netz-B jedoch ebenfalls ab, weil es sich nicht um das präferierte Mobilfunknetz handelt.
   
   
3. Das Modem sucht nach weiteren Mobilfunknetzen, findet Netz-C und löst nun darüber einen Authentifizierungsversuch aus.
   Die Authentifizierung über Netz-C wird vom Provider sofort zugelassen, weil es sich hierbei um das präferierte Mobilfunknetz handelt.
   
   

Beispiel 2: Das präferierte Mobilfunknetz Netz-C ist nicht verfügbar:

1. Das Modem ermittelt das Mobilfunknetz Netz-A als stärkstes Netz und löst darüber Authentifizierungsversuche aus.
   Der Provider lehnt die Authentifizierung über Netz-A jedoch mehrfach ab, weil es sich nicht um das präferierte Mobilfunknetz (Netz-C) handelt.
   
   
2. Das Modem findet das Mobilfunknetz Netz-B und löst darüber Autorisierungsversuche aus.
   Der Provider lehnt die Authentifizierung über Netz-B jedoch wieder mehrfach ab, weil es sich nicht um das präferierte Mobilfunknetz (Netz-C) handelt.
   
   
3. Da keine anderen Mobilfunknetze gefunden werden, löst das Modem erneut über das Mobilfunknetz Netz-A ein Authentifizierungsversuch aus.
   Die Authentifizierung über Netz-A wird nun vom Provider zugelassen, weil keine Autoriserungsversuche über das präferierte Mobilfunknetz (Netz-C) erfolgen.
   

Diese Roaming SIM-Karten verwenden also grundsätzlich das präferierte Mobilfunknetz des Providers, obwohl laut den Kriterien im Modem, bzw. im Router möglicherweise ein stärkeres Mobilfunknetz am Standort verfügbar ist. Nur wenn das Modem, bzw. der Router keine Authentifizierungsversuche über das präferierte Mobilfunknetz auslöst, werden die anderen Mobilfunknetze verwendet.

Roaming SIM-Karte ohne Netzbetreiber-Präferenz (unsteered SIM)

Bei Roaming SIM-Karten ohne Netzbetreiber-Präferenz (unsteered SIM) wird die Auswahl des Mobilfunknetz nicht vom Provider beeinflusst, sondern alle Mobilfunknetze sind gleichberechtigt zugelassen. Die eigentliche Netzauswahl erfolgt also ausschließlich nach den im Modem, bzw. Router festgelegten Kriterien.

Beispiel: Alle Mobilfunknetze werden gleichbereichtigt zugelassen:

1. Das Modem ermittelt Netz-A als stärkstes Mobilfunknetz am Standort und löst darüber einen Authentifizierungsversuch aus.
   Der Provider akzeptiert die Authentifizierung über Netz-A sofort.
   
   
2. Das Modem ermittelt Netz-B als stärkstes Mobilfunknetz am Standort und löst darüber einen Authentifizierungsversuch aus.
   Der Provider akzeptiert die Authentifizierung über Netz-B sofort.
   
   
3. Das Modem ermittelt Netz-C als stärkstes Mobilfunknetz am Standort und löst darüber einen Authentifizierungsversuch aus.
   Der Provider akzeptiert die Authentifizierung über Netz-C sofort.

Diese Roaming SIM-Karten bieten also alle Voraussetzungen, dass die mobile Datenverbindung immer über das stärkste verfügbare Mobilfunknetz in Deutschland hergestellt wird. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass die Kriterien im Modem, bzw. im Router auch das stärkste Mobilfunknetz suchen und verwenden.